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Ehrenamtliche Zeugenbegleitung

Ehrenamtliche Zeugenbegleitung umfasst Prozessvorbereitung, Prozessbegleitung und Prozessnachbereitung ohne Gespräch über die Tat oder den Inhalt der Zeugenaussage. Geschulte Ehrenamtliche informieren über Abläufe im Gerichtsverfahren, unterstützen bei Ängsten und Unsicherheiten und begleiten zu Vernehmungen. Im Vorfeld der Hauptverhandlung wird z. B. der Gerichtssaal gezeigt, die Verfahrensbeteiligten und ihre Rollen erklärt oder ein anderes Gerichtsverfahren mit Zeugen angeschaut.

Ein Strafverfahren ist für Zeug*innen belastend, insbesondere für Opferzeug*innen in Verfahren wegen sexueller, häuslicher oder anderer Gewalt, aber auch wenn Kinder und Jugendliche als Zeugen aussagen müssen. Zeug*innen reagieren in der Regel auf die anstehende Vernehmung mit großen Verunsicherungen, Belastungen und Ängsten. Als Belastungsfaktoren werden am häufigsten die Begegnung mit der angeklagten Person und fehlendes Wissen über den Prozess- und Vernehmungsablauf genannt. In den letzten Jahren bewirken zusätzlich die Gerichtsshows im Fernsehen falsche Vorstellungen über den Ablauf von Gerichtsverhandlungen. Zeugenbegleitung hilft Zeug*innen mit Informationen und praktischer Unterstützung, jedoch ohne über die Tat und den Inhalt der Aussage zu sprechen.
Zielgruppe:
Das Angebot der Zeugenbegleitung besteht für alle Zeug*innen, jedoch ganz besonders für
- (Opfer-)Zeug*innen bei Sexualdelikten oder häuslicher Gewalt
- (Opfer-)Zeug*innen bei Gewalt- oder Tötungsdelikten
- Kinder und Jugendliche, die als Zeug*innen in einem Strafverfahren beteiligt sind, sowie deren Bezugspersonen
- Zeug*innen mit besonderem Unterstützungsbedarf (Senioren, Migrationshintergrund, Behinderung, Psychische Beeinträchtigung)

Zielsetzung von Zeugenbegleitung in Gerichtsverfahren:
Zum einen besteht das Ziel darin, hauptsächlich für Opferzeug*innen eine Begleitung durch das Strafverfahren anzubieten und dadurch sekundäre Viktimisierungen zu vermeiden. Bestehende Ängste und Verunsicherungen, die mit der Zeugenrolle verbunden sind, sollen abgebaut werden, indem der Ablauf des Strafverfahrens, der Gerichtsverhandlung und einer Zeugenvernehmung erklärt wird und die Zeugen psychische und praktische Unterstützung erhalten. Zeugenbegleitpersonen sind zur Unterstützung der (Opfer-)Zeug*innen da, jedoch stehen sie dem Verfahren und seinem Ausgang neutral gegenüber. Gerichtsbegleitung findet zunehmend auch beim Zivil-/Familiengericht statt, wenn es um Verfahren im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt bzw. Gewaltdrohungen geht.

Zeugenbegleitung wird durch geschulte Ehrenamtliche unter qualifizierter hauptamtlicher Anleitung angeboten. Auslagen werden erstattet. In der ehrenamtlichen Zeugenbegleitung unterstützen wir Zeug*innen am Landgericht Stuttgart sowie an den Amtsgerichten Backnang, Böblingen, Esslingen, Kirchheim, Leonberg, Ludwigsburg, Nürtingen, Schorndorf, Stuttgart, Stuttgart-Bad Cannstatt und Waiblingen. Die ehrenamtlichen Zeugenbegleiter*innen können ihren „Einsatzraum“ selbst bestimmen.

Die ehrenamtlichen Zeugenbegleitpersonen werden von zwei interdisziplinär weitergebildeten Psychosozialen Prozessbegleiter*innen (RWH) angeleitet. Die Teilnahme am Einführungskurs und an der monatlichen Fallbesprechung ist Voraussetzung für die ehrenamtliche Mitarbeit im Arbeitsfeld der Zeugenbegleitung. Der Einführungskurs findet einmal im Jahr statt und umfasst ca. 30 Stunden. Der Einführungskurs ist kostenlos.

Kategorien: Behinderte, Beratung, Betreuung und Begleitung, Erwachsene, Familie, Frauen, Jugend, Kinder, Kriminalprävention, Migration/Integration, Senioren, Soziales

Zeitraum: unbegrenzt
Einsatzzeiten: vormittags
nachmittags
spätnachmittags
abends
Einsatz-Stadtteil(e): Berkheim, Brühl, Hegensberg, Hohenkreuz, Innenstadt, Kennenburg, Kimmichsweiler, Krummenacker, Liebersbronn, Mettingen, Neckarhalde, Oberesslingen, Obertal, Pliensauvorstadt, Rüdern, Sankt Bernhardt, Serach, Sirnau, Sulzgries, Wäldenbronn, Weil, Wiflingshausen, Zell, Zollberg
Voraussichtlicher Zeitaufwand: ist fallabhängig, manche Termine können individuell bestimmt werden, nur Vernehmungstermine stehen fest.
Erwünschte Voraussetzungen
für die Tätigkeit:
ehemalige Schöffentätigkeit oder pädagogische Vorkenntnisse sind hilfreich, aber nicht notwendig. Erfahrungen im Umgang mit Menschen sind wichtig.
Arbeitsweise: Einzeln und im Team
Einarbeitung: Einführungskurs
Anleitung in Praxis
Gespräche
Sonstiges

Schnuppermöglichkeit vorhanden
Begleitung der Tätigkeit durch: - regelmäßigen Erfahrungsaustausch in einer Gruppe
- Fortbildung
- geselligkeitsorientierte Veranstaltungen der Engagierten
- Sonstiges

feste hauptamtliche Ansprechpartner
Erstattung von Aufwendungen: ja
Versicherungen: Engagierte sind:
- nicht haftpflichtversichert
- nicht unfallversichert
Sonstige Rahmenbedingungen: Versicherung für Ehrenamtliche des Vereins
Träger des Angebots:

PräventSozial gemeinnützige GmbH
(Alleingesellschafter: Bewährungshilfe Stuttgart e.V.)
Ansprechperson für dieses Angebot: Frau Patricia Kögel
Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin
Anerkannte Psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH)
Telefon: 0711-58533950
E-Mail: kontakt@zeugeninfo.de

Frau Tina Neubauer
Diplompädagogin
Anerkannte Psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH)
Telefon: 0711-58533950
E-Mail: kontakt@zeugeninfo.de

Stichworte: angst, behinderte, beratung, betreuung und begleitung, erwachsene, familie, frauen, gericht, jugend, kinder, kriminalprävention, migration/integration, opfer, senioren, soziales, strafverfahren


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